Geschichte

 

Ein so altes, ehrwürdiges Gebäude wie der Röperhof hat Geschichte geschrieben und unendlich viele Geschichten zu erzählen. So war es der Röperhof Stiftung ein Anliegen, Geschichte und Geschichten für die Nachwelt zu bewahren und verfügbar zu machen. Sie fand in Hartmut Blecken einen erfahrenen Autoren, der sich mit Hingabe in die Historie des Hauses einarbeitete sowie umfangreiches Material sichtete und in öffentlichen Archiven aufspürte. Zum Glück fand er auch in Hans Röper, dem Vorsitzenden der Röperhof Stiftung und letztem im Röperhof aufgewachsenen Mitglied der Familie Röper, einen überaus lebendigen Geschichtenerzähler. So konnte die Chronik "Der Röperhof in Othmarschen - Eine Hof- und Familiengeschichte" im Jahre 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Hier sei eine kurze Zusammenfassung versucht, ausführliche Informationen finden Sie unter weiteren Menüpunkten:

Die Familie Röper wurde bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Besitzer einer Bauernstelle am Ort des heutigen Röperhofs erwähnt. Diese Hofstelle brannte jedoch Ende Juli 1759 ab. In wenigen Monaten wurde der Röperhof in seiner heutigen Gestalt dort wieder errichtet, am 5. September desselben Jahres konnte bereits das Richtfest gefeiert werden. Vom Bautyp her ist der Röperhof ein niedersächsisches Zweiständerhaus.

Das Besondere des Röperhofes liegt darin, dass das Grundgefüge des Gebäudes seit seiner Errichtung 1759 bis zum heutigen Tage nicht verändert wurde. Im Jahr 1898 wurde der Hof lediglich durch einen Anbau erweitert, in ihm fanden Ställe für Rinder und Schweine ihren Platz. Dadurch, dass nach dem 2. Weltkrieg keinerlei größere Umbauten oder Renovierungen erfolgten, wurden keine „modernen“ Bauelemente eingefügt oder Renovierungsmaterialien verwendet. So erstreckt sich die Denkmalschutzwürdigkeit auch auf den Bereich des ökologisch gesunden Bauens früherer Zeiten. Bei der Sanierung des Röperhofs ab 1983 wurde von Anbeginn großer Wert darauf gelegt, nur mit natürlichen Materialien zu arbeiten und zum Beispiel nur Naturharzfarben zu verwenden.

In den vergangenen Jahrhunderten war der Röperhof einer von mehreren großen Höfen, die den Kern des historischen Dorfes Othmarschen bildeten. Zum Röperhof gehörten ausgedehnte Ländereien im Hamburger Westen und Norden, auf denen Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden. Bis auf einen jüngeren Hof von 1886 (Schmidt ́scher Hof) wurden Mitte des letzten Jahrhunderts alle übrigen Bauernhöfe im Umkreis aufgegeben, verfielen und wurden schließlich abgerissen oder sind abgebrannt.

Der Röperhof wurde bis in das Jahr 1976 durchgehend von der Familie Röper bewohnt und als letzte Bauernstelle in Othmarschen landwirtschaftlich genutzt. Seit den 1950er Jahren waren die zum Röperhof gehörigen weitläufigen Flächen jedoch immer mehr reduziert worden, da die Stadt Hamburg sie für den Bau des Altonaer Krankenhauses und der Autobahn A 7 mit dem neuen Elbtunnel sowie für weitere Straßen- und Siedlungsplanungen benötigte. So wurde die landwirtschaftliche Nutzung zwangsläufig immer stärker reduziert und immer unökonomischer, so dass die nachfolgende Generation der Familie Röper bereits 1954 auf eine Hofstelle in Schleswig-Holstein ausweichen musste. 

Trotz verschiedener Nutzer des Röperhofs verfiel das Gebäude immer mehr, bis sich Christoph Mühlhans seiner Sanierung verschrieb und im Jahr 1983 einen Pachtvertrag mit der Familie Röper aushandelte. Dieser Pachtvertrag wurde 2010 für weitere 15 Jahre verlängert, nachdem der Röperhof im Jahre 2002 vom Familienbesitz in eine gemeinnützige Stiftung überführt worden war. 

Ausführlichere Informationen über die Geschichte des Röperhofes und seiner Umgebung erhalten Sie unter den folgenden Menüpunkten:

Gespräch mit Hans Röper

Fundstellen in der Literatur

Das Fachhallenhaus

Die Elbvororte im Wandel

Heidnische Relikte

Flottbek-Othmarschen

Kleine Röperhof-Chronologie